Dienstag, 3. Februar 2015

Filmanalyse - Demolition Man, von blonden Bösewichtern, blonden Serienmördern und weißen Rassisten

Offenbar hat man es mit diesem Science-Fiction-Film abgesehen, nicht nur blondhaarige Menschen, sondern auch Schwarze zu stigmatisieren. Wesley Snipes spielte im Film "Demolition Man" den blondgefärbten Bösewicht Simon Phoenix, Silvester Stallone den Protagonisten John Spartan.


Zur Handlung: Der Schwerkriminelle Simon Phoenix nimmt einige Menschen als Geiseln, der Polizist John Spartan versucht die Geiseln zu befreien, tötet sie aber aus Versehen. Phoenix und John Spartan werden daraufhin in ein "kryogenisches" Gefängnis gesperrt, sie werden also für Jahrzehnte aufgrund ihrer Missetaten eingefroren. Jedoch wird der kriminelle Peroxid-Kopf Simon Phoenix aufgrund möglicher Resozialisierung im Jahr 2032 wieder aufgetaut, läuft danach in einer utopischen heilen Welt Amok und begeht andere schwere Verbrechen. Die Polizei, die innerhalb dieser utopischen Welt seit zwanzig Jahren nicht mehr mit Schwerverbrechern umzugehen weiß, taut daraufhin auch den Polizisten John Spartan wieder auf, der Phoenix jagen soll.

Nach einer längeren trivialen Handlung kehrt der blondgefärbte Phoenix zum "Kryo"-Gefängnis zurück, um - wer hätte es gedacht - unter den vielen Schwerverbrechern ausgerechnet den Nazi-Mörder Charles Manson und den blonden Serienmörder Jeffrey Dahmer aufzutauen. Sehr raffiniert und eine von offenbar tiefgreifenden hollywoodianischem Hass bedingte Blondhetze: Gerade weil die "unpassende" Haarfarbe und der dunkelhäutige Bösewicht, den Wesley Snipes verkörpert, sozusagen ein Oxymoron bilden, sticht einem die antiblonde Triebfeder dieses Filmes ins Auge. Dieser Eindruck wird natürlich dadurch noch verstärkt, dass der blonde Antagonist Phoenix zu allem Überfluss auch noch Sympathien für "white supremacists" (=Nazis) und blonde Serienmörder hegt. Das Paket an Bösartigkeit ist komplett. Genussmörder und Völkermörder, was kann es an abgrundtieferer Abscheulichkeit noch geben, womit blonde Männer gebrandmarkt werden sollen?

Noch wichtig zu erwähnen: Sandra Bullock erhielt die "Goldene Himbeere" als schlechteste Nebendarstellerin, Wesley Snipes hingegen erhielt eine Nominierung für den MTV-Movie-Award als "bester Bösewicht". In Hollywood findet man es offensichtlich sehr grandios, einen blondgefärbten Afroamerikaner als Bösewicht für antiblonde Propaganda in Szene zu setzen. Wer das herunterspielt, der möge noch einmal auf die tiefgreifende unterschwellige Wirkung, die von einem Film ausgeht, hingewiesen werden. Gerade, weil Filme harmloser und unbescholtener als bspw. Werbung daherkommen und zu allem Überfluss auch noch populär sind.



Bildquelle: http://www.pinsound.org/wp-content/uploads/2013/07/Demolition_Man_bg.jpg

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