Freitag, 22. November 2013

Blondhetze im Kino

Film und Fernsehen sind heute zu einer Propaganda-Maschinerie verkommen. TV-Serien und -Shows, Reportagen oder Spielfilme, die vordergründig als bloße Unterhaltung oder Information daherkommen, entpuppen sich bei näherem Hinsehen als Versuche, bestimmte Empfindungs- und Denkmuster in den Köpfen der Menschen zu erzeugen.

Hollywood heute

Eines dieser Muster ist die Erzeugung von Ressentiments gegenüber blonden Menschen. Es fällt auf, daß im gesamten Spektrum der gegenwärtig ausgestrahlten Sendungen blonde Männer und Frauen überwiegend negativ dargestellt werden – besonders auf den privaten Fernsehsendern. Die Kassenschlager des Kinos übertreffen das Fernsehen gar noch – heutige Hollywood-Reißer sind nahezu ausnahmslos immer von entweder sehr direkter oder aber subtilerer Hetze gegen blonde Menschen.

Blonde Frauen werden dabei meist dargestellt als:
  1.  „dumme Schlampen“, „Flittchen“, nicht ernst zu nehmende „Blödchen“, alberne, kitschige Kindsfrauen usw. („Natürlich Blond“, „Sex and the City“)
  2.  unsympathische, arrogante oder bösartige Gegenspielerinnen der (meist dunkelhaarigen) Heldin oder des Helden ("Twilight", „Snow White and the Huntsman“, „Girls Club“, "Terminator 3")
  3.  Opfer von Morden mit oft genußvoll-erotischer Darstellung des Mordes oder unterschwelliger Verherrlichung des Täters („Scream“)

Blonden Männern wiederum werden üblicherweise folgende Rollen zugewiesen:

  1.  Grausame und zynische Verbrecher und Bösewichter, die schließlich vom Helden zur Strecke gebracht werden bzw. unsympathische und allerseits unbeliebte „Arschlöcher“ innerhalb von Jugendgruppen, Berufskollegen usw. („Harry Potter“, „Stirb langsam“, „Rocky 4“, „Game of Thrones“)
  2.  Lächerliche Trottel und Witzfiguren, die keiner ernst nehmen kann („Dumm und dümmer“)

Wie wir sehen, überlagern sich die Negativdarstellungen bei beiden Geschlechtern, nur daß bei den Frauen mehr der Akzent auf einer Darstellung als „dummes Flittchen“ liegt, bei den Männern mehr auf dem „Schurken“. Lediglich die Rolle des Mordopfers scheint Hollywood allein der blonden Frau zugewiesen zu haben, während der Mann davon vorerst verschont bleibt. Die positiven Rollen des Heldes bzw. der Heldin werden bei weitem nicht so häufig von blonden Menschen besetzt und wenn doch dann in Filmen von sehr zweifelhaftem Tiefgang („Kill Bill“).

Psychologische Mechanismen der Wirkungsweise von Propaganda

Die ganze Angelegenheit ist keineswegs harmlos. Vielmehr wird die dunkelhaarige Bevölkerung gezielt aufgehetzt gegen blonde Menschen, die selbst wiederum verunsichert und in Entschuldiger-Positionen gedrängt werden. In meinem Beitrag zu den Ursachen antiblonder Ressentiments schrieb ich im Wesentlichen über solche Ursachen, die in den antiblonden Neidern bzw. Hassern selbst liegen. Tatsächlich werden Ressentiments gegenüber blonden Menschen aber auch in den Köpfen solcher Menschen erzeugt, die von Natur aus, also aus sich selbst heraus, gar keinen Anlaß zu solchen hätten. Wahrscheinlich der Großteil der Menschen, die Blondinenwitze reißen, über blonde Prominente ablästern, gegen blonde Skandinavier hetzen, blonde Kollegen mobben, gegen sie intrigieren usw. oder andersweitig Vorbehalte gegenüber Blonden haben, sind gar nicht von Natur aus gehässig oder neidisch, sondern lediglich Opfer medialer Manipulation.

Zunächst jedoch etwas allgemeine Theorie über die Arten, Menschen zu beeinflussen und deren Wirkungsweisen. Es gibt grundlegend drei verschiedene Möglichkeiten, das Fühlen, Denken und Handeln von Menschen zu steuern:
  1.  Argumentation mittels Fakten und Gedanken
  2.  Unterschwellige Beeinflussung
  3.  Oberschwellige Beeinflussung, welche unterschwellig wirkt

Erstere Methode ist die an Wirkungskraft bei weitem schwächste. Rationale Argumente haben in den allerwenigsten Fällen allzuviel Zugkraft und sind ohnehin nur dann wirksam, wenn sie

a) entweder durch Gewalt gedeckt sind (z. B. das positive Recht unserer Gesetze, das erst durch den Apparat von Behörden und Polizei Zugkraft erhält, nicht nur die Rationalität der Gesetzgebung selbst, welche – in parenthesi – oftmals ohnehin gar nicht vorhanden zu sein scheint. –)

b) wenn „das Gemüt“ des anderen ohnehin schon „überzeugt“ ist, der andere also uns oder dem, was wir sagen gegenüber, von vornverein emotional bereits aufgeschlossen ist.

Ist aber weder das eine noch das andere der Fall, so ist es unmöglich, jemanden ausschließlich durch rationale Argumentation von etwas zu überzeugen.

Die zweite Vorgehensweise arbeitet mit sogenannten „subliminalen“ Botschaften. Das sind Bilder, Schriftzüge oder Geräusche, die einem Menschen gezeigt werden, ohne daß dieser diese bewußt aufzunehmen vermag – entweder, weil sie zu schnell wieder weg sind oder aber, weil sie von anderen Reizen überlagert werden. So können in modernen Popsongs z. B. akustische Botschaften während des Liedes gespielt werden, die jedoch niemand bewußt hört, da die Musik selbst diese Botschaft überlagert. Oder einzelne, für den Bruchteil einer Sekunde aufblinkende Bilder innerhalb von Filmen oder Werbeclips und dergleichen. Obgleich niemand solche Botschaften bewußt wahrnehmen kann, werden sie doch vom Unterbewußtsein sehr wohl registriert und von dort vermögen sie dann auch eine gewisse Wirkung zu entfalten. Obgleich diese Form der Manipulation dadurch, daß sie gar nicht erkannt werden kann, die perfideste überhaupt sein mag, ist ihr Wert für den Manipulator dennoch eher beschränkt, da es sich der Sache nach nur um äußerst rudimentäre Botschaften handeln kann.

Methode 3 schließlich ist die bei weitem wichtigste. Sie ist es auch, die bei der antiblonden Propaganda die größte Rolle spielt. Gemeint sind hiermit Worte, Bilder, Geschichten, Musik, Filme usw., die selbst zwar bewußt wahrgenommen werden, deren manipulatorische Intention aber vom Bewußtsein nicht erkannt wird, da diese rein unterbewußt wirkt.

Obgleich es sich in Spielfilmen nur um fiktives Geschehen handelt, unterscheidet doch das Unterbewußtsein nicht zwischen Fiktion und Realität. Für das Unterbewußtsein ist alles Wirk-lichkeit, d. h. alle Eindrücke, gleich ob vom Verstand als „real“ oder „fiktiv“ eingestuft, wirken auf das Unterbewußtsein ein, werden dort gespeichert und beeinflussen von dort – also unterhalb des vom Verstande kontrollierten Bewußtseins – das Fühlen und damit auch Denken eines Menschen. Durch ständiges Wiederholen solcher propagandistischen Meme, also z. B. den Memen blond=dumm oder blond=böse staut sich im Unterbewußtsein im Laufe der Fernseh- und Kino-Abende eine immer größer werdende Mem-Masse an und manipuliert die Medien-Opfer, also die Bevölkerung, in die von den Schöpfern dieser Propaganda-Machwerke gewünschten Richtung. So glauben die Menschen dann im Laufe der Zeit von allein, also aus sich selbst heraus, „kritisch“ über blonde Menschen zu denken, während in Wirklichkeit nur ihr Unterbewußtsein durch entsprechende Propaganda aus Hollywood, Fernsehen, Skandalpresse usw. manipuliert worden ist!

Der Trick der Steuerung menschlichen Fühlens, Denkens und Handelns durch gezielte Manipulation des Unterbewußtseins ist uralt und wurde seit jeher von Religionen verwendet, die Bevölkerung zu künstlichen Gefühlen wie der „Liebe“ zu einem abstrakten „Gott“ und dergleichen zu bringen. Im Zeitalter der Massenmedien wachsen die Möglichkeiten der unterschwelligen Manipulation sprunghaft an. Der formalen „Aufklärung“ der Menschen in den westlichen Ländern von heute steht eine unverhältnismäßig stärkere Manipulation derselben durch die Massenmedien gegenüber. Denn die „Aufklärung“ seit den Tagen Kants und der französischen Enzyklopädisten richtet sich lediglich an den Verstand der Menschen, läßt das weitaus stärkere Unterbewußtsein aber unberührt, die ober- und unterschwellige Propaganda durch die Massenmedien aber pflanzen ihre Botschaften direkt in den tiefsten Boden des Unterbewußtseins und wirken von dort, die Seele vergiftend und den Menschen sich selbst entfremdend. –

Ein Mensch, der Gefühle hat, die nicht aus seinem eigenen „Herzen“ kommen, sondern nur die Auswirkung eines manipulierten Unterbewußtseins sind, steht nicht im Einklang mit sich selbst, d. h. weder sein Fühlen, noch das aus diesem hervorgehende Denken und das daraus wiederum folgende Handeln sind authentischer Ausdruck seiner Persönlichkeit. Diese ist vielmehr durch ständige Fremdmanipulationen deformiert, in seine Seele gewissermaßen ein Fremdkörper aus einer Masse propagandistischer Meme hineingepflanzt, der ihr kein freies, kreatürliches Empfinden mehr gestattet. Das ehrliche Eingeständnis der Tatsache des Manipuliert-Seins durch jeden einzelnen Medien-Konsumenten muß der erste Schritt sein zu einer Befreiung der Seele von den menschenverachtenden Memen der jetzigen Massenmedien.

Mail an: alexandernaumann32@gmail.com

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